Angespannte Transportsituation

Wie Sie sicherlich aus den Medien oder über Ihre Dienstleister festgestellt haben, ist der Transportmarkt in ein Ungleichgewicht geraten, das sich bisher noch nicht aufgelöst hat. Daher möchten wir Ihnen unsere Einschätzung zur Situation und einen Ausblick aus unserer Sicht geben.

Angespannte Transportsituation verschärft sich

Knappe Verfügbarkeit Seecontainer vermutlich bis Mitte 2022

Neue Covid-19 Ausbrüche in der südchinesischen Provinz Guangdong mit den Häfen Yantian, Shekou und Nansha führen zu Rückstaus, Routenänderungen und Containermangel bedingt durch neue Quarantäne- und Desinfektionsmaßnahmen. Der Seeverkehr macht 90% des chinesischen Außenhandels aus.
 
Seit November 2020 hat sich die durchschnittliche Frachtrate für den Transport eines 20‘ Containers von einem chinesischen Großhafen nach Hamburg mit einer Steigerung von USD 1.000 auf USD 12.000 per August 2021 mehr als verzehnfacht. Europäische Häfen haben Probleme, das hohe Frachtaufkommen zu bewältigen. In Verbindung mit dem Streik des Abfertigungspersonal im Hafen Hamburg im Mai 2021 führte dies zusätzlich zu administrativen Kostensteigerungen bei den Importeuren bedingt durch Routenänderung nach Bremerhaven und Wilhelmshaven.
 
Experten gehen davon aus, daß die Lieferengpässe und Unsicherheit bezüglich der Verschiffung das gesamte Jahr 2021 anhalten und weit in das Folgejahr reichen werden. Importeure sind gezwungen, die gestiegenen Frachtkosten und administrativen Kosten in ihrer Kalkulation zu berücksichtigen.


Steigende Zahl offener LKW-Frachtaufträge bereitet der Branche Sorge

Die Verfügbarkeit von Transportkapazitäten im europäischen Inland liegt weiterhin deutlich unter der Nachfrage. Die Zusammenarbeit mit digitalen Frachtbörsen hilft zwar dabei, freie Kapazitäten zu finden. Der durch die Havarie der „Ever Given“ im Suezkanal entstandene Stau behindert weiterhin die Lieferketten. Die „Frachtwelle“ verstopft die europäischen Häfen und bindet erhebliche Ressourcen bei der Weiterleitung. In Kombination mit der schwierigen Verfügbarkeit an LKW Fahrern und der zunehmenden Konzentration der Frachtführer führt dies zu einer steten Verschärfung der Marktsituation.

Laut Daten des Transport Market Monitors (TMM) der Ulmer Transportplattform Transporeon lag der angebotene Frachtraum im Mai 2021 um 58,4% niedriger als im Vorjahresmonat. DB Schenker informierte im Juni 2021 Kunden, zum Schutz des Netzwerks Ladung ablehnen zu müssen. Und dies ist kein Einzelfall. Staus an der Laderampe – auch bedingt durch sich ständig ändernde gesetzliche Corona Schutzmaßnahmen - führen zu Verzögerungen. Durch die Zunahme an Sendungen im Online-Handel verschärft sich die Situation und wirkt sich flächendeckend auf den gesamten Industrie- und Handelsbereich aus.

Im ersten Quartal 2021 wurden laut führender Transportbarometer über 50% mehr Frachteingaben getätigt als im Vorjahr. Das Volumen hat sich in diesem Zeitraum im Sammelgutbereich um 20% erhöht und betrifft sowohl B2B- als auch bei B2C-Sendungen. Die Preise für LKW-Transporte klettern auf ein Dreijahreshoch. Entspannung ist nicht in Sicht.

Über Rahmenverträge mit unseren Logistikdienstleistern stellen wir sicher, dass die Auswirkungen für unsere Kunden so gut wie möglich abgefedert werden.


Bei Rückfragen oder anderen Anliegen können Sie mich gerne kontaktieren! 

Jochen Ohrdorf
Head of Logistics
Telefon: +49 40 300 501 8143
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