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Phenolharz

Phenolharz

Phenolharze zeichnen sich durch ihre besonderen Eigenschaften aus, denn aus ihnen lässt sich der stabile und temperaturbeständige Werkstoff Phenoplast herstellen - ein duroplastischer Kunststoff, der für vielfältige Anwendungen in der Industrie genutzt werden kann.

Aufgrund seiner wärmedämmenden Wirkung sowie seiner geringen Wärmeleitfähigkeit kommt er beispielsweise häufig als Dämmstoff zum Einsatz. Doch auch in Klebstoffen, Beschichtungen oder Dichtstoffen sind Phenolharze beliebte Zusätze. 

Damit sich die Eigenschaften von Phenolharz optimal entfalten, werden für die Gewinnung Phenol und Formaldehyd eingesetzt.

Phenolharze sind nicht abbaubare Kunststoffe aus der Gruppe der Duromere (oder: Duroplaste).  Diese duroplastischen Kunststoffe entstehen durch eine Polykondensation aus Phenol und Formaldehyd, wobei beide Stoffe physiologisch nicht unbedenklich sind und Phenolharze somit als Kontaktallergene gelten. Somit lassen sie sich nicht im Lebensmittelbereich anwenden. 

Trotzdem bestechen die geruchs- und geschmacklosen Harze in ihren herausragenden Eigenschaften, denn sie sind im ausgehärteten Zustand äußerst bruchfest und beständig gegen eine Vielzahl anderer Chemikalien - beispielsweise gegen Wasser, Säuren oder organische Lösungsmittel. Außerdem sind sie hitzebeständig, schwer entflammbar und weisen somit eine hohe Formbeständigkeit gegenüber Wärme auf. Zudem sind Phenolharze wasserfest.

Weiterhin haben sie eine geringe Kriechneigung (auch: Retardation) und gleichzeitig eine hohe Steifigkeit. Dies hat zur Folge, dass sich Phenolharze unter konstanter Last im Laufe der Zeit und unter verschiedenen Temperatureinflüssen kaum verformen. Auch die thermische Längenausdehnung bleibt niedrig. 

Phenolharze gelten zudem als schlechte Leiter von Wärme und Elektrizität. 

Die Bearbeitung dieser Kunstharze ist nur durch eine Zerspanung möglich. Dann weist das Material jedoch eine gute Verarbeitungsfähigkeit zu faserverstärkten Produkten auf. 

Unter den optischen Eigenschaften sticht eine ganz besonders heraus: Reines Phenolharz weist meist eine dunkelbräunliche oder rötliche Färbung auf. Im Laufe der Zeit dunkeln die unumgesetzten phenolischen Bestandteile jedoch unter Lichteinwirkung nach und verändern so auch den optischen Effekt der Produkte. Aus diesem Grund wird Phenolharz vor der Verarbeitung oft in dunklen Farbtönen, wie Dunkelbraun oder Schwarz eingefärbt.

Phenolharze gehören zu den synthetischen Harzen und entstehen durch eine Polykondensation aus Phenol und Formaldehyd.

Die beiden Komponenten werden gemeinsam mit einem Katalysator erhitzt. Diese Kondensationsreaktion läuft vielfach ab und sorgt dafür, dass sich Monomere in Polymere verwandeln. Der Stoff Pentan dient hierbei als Treiber. So entsteht das polymere Phenolharz, welches nun bereit für die Weiterverarbeitung ist. 

Im nächsten Schritt kommt es ganz darauf an, zu welchem Werkstoff das Phenolharz verarbeitet werden soll. 

Wird es als Dämmstoff eingesetzt, muss es zunächst aufgeschäumt werden, bevor der Schaum kaschiert und ausgehärtet wird. Besonders beliebt sind Phenolharze bei der Herstellung von Hartschaumplatten. Dabei wird Phenolharz entweder mit Pentan und Chlorpropan oder mit Pentan und Isobutan gemischt. Die beiden Zusatzstoffe dienen als Treiber und Härtemittel. 

Nun werden die Rohstoffe in einem kontinuierlichen Verfahren als Bandware geschäumt und es entsteht ein viskoser Schaum. Dieser muss nun fixiert werden, was durch eine Kaschierung mit Glasvliesen erreicht wird. Nachdem der Schaum ausgehärtet und getrocknet ist, werden die Kanten profiliert und die Oberflächen beschichtet. 

Natürlich erfüllen Phenolharze noch zahlreiche andere Zwecke. So werden die Harze auf Formaldehyd-Basis unter einer Einwirkung von Temperaturen bis zu 250 Grad Celsius und unter einer Druckeinwirkung von bis zu 2 N/mm² als Klebstoffe weiterverwendet. Doch auch als Bindemittel lassen sich Phenolharze bestens nutzen. 

So kommt es bei der Verarbeitung ganz darauf an, unter welchem Verhältnis Phenol und Formaldehyd gemischt werden und welche chemischen Bedingungen bei der Kondensation herrschen. 

Haben Sie Interesse am Einsatz von hochwertigen Phenolharzen, können Sie sich gern mit uns in Verbindung setzen. Wir beraten Sie ausführlich über die Spezialchemikalie und helfen Ihnen, das passende Phenolharz für Ihr individuelles Anwendungsgebiet zu finden. 

Gern senden wir Ihnen auch ein Muster zu, damit Sie sich von der Qualität unserer Phenolharze überzeugen können. 

Anwendungsgebiete

Phenolharze werden in der Erdölverarbeitung gewonnen und bereits seit 1907 in der industriellen Verarbeitung genutzt. 

Besonders der daraus entstehende Kunststoff Phenoplast fand schon früh allerlei Verwendungsmöglichkeiten - zum Beispiel in den Karosserien der DDR-Fahrzeuge und in den Gehäusen alter Radios. Somit gelten Phenoplaste als die ältesten vollsynthetischen Kunststoffe, welche zur damaligen Zeit noch als Bakelit bekannt waren. 

Heute sind Phenolharze keine wichtigen Bestandteile von Gehäusen wärmebeanspruchter elektronischer Geräte oder Fahrzeugen mehr. Trotzdem profitieren beide Branchen von dem Kunstharz, welches bei der Herstellung von elektronischen Leiterplatten, Bedienelementen und Kontaktleisten zum Einsatz kommt. Aufgrund ihrer Hitzeresistenz sowie der Robustheit gegenüber mechanischen Belastungen werden sie in der Automobilbranche außerdem für die Verklebung von Bremsbelägen oder Kupplungen eingesetzt. 

Auch in Dämmstoffen sind Phenolharze kaum noch wegzudenken. So werden sie aufgrund ihrer wärmedämmenden Eigenschaften als Bindemittel zur Herstellung von Schichtpressstoffplatten, Dämmziegeln oder Hartschaumplatten benutzt. Die Harze eignen sich also bestens für Pressstoffe - wie Holz, Papier oder Gewebe - die vor der Pressung und Aushärtung mit dünnflüssigem Phenolharz getränkt werden. Bei diesen Pressverfahren kommen die Kunstharze meist mit anderen Zusatzstoffen zum Einsatz. 

Reine Phenolharze sind ein häufiger Bestandteil in wasserfesten Leimen, Farben, Lacken und Klebstoffen. 

 

Handelsnamen

DUREZ, METHYLON

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